UNSERE NASENBÄREN VW 411



Wir sind seit dem 13.08.2023 zu einem neuen Provider umgezogen. Wegen einzuhaltender Kündigungsfrist beim alten Provider haben wir noch nicht die komplette Webseite im neuen Look fertig gestaltet. Wie das so bei einem Umzug ist, stehen wohl noch einige unausgepackte Kartons im Weg und warten auf das Entpacken. So auch bei uns. Die Unterseiten ab "Die Technik" bis "Ersatzteile und Zubehör" bestehen derzeit nur aus in der Schnelle übernommenen Texten, welche auch noch nicht formatiert sind, und warten darauf mit Fotos illustriert zu werden.


Wer häufiger auf unserer Seite gestöbert hat, bemerkt sicher auch, dass einige Unterseiten entfallen sind. Diese Themen werden auf der Webseite des neu gegründeten Vereins der VW411-412Friends e.V. (www.vw411-412friends.org) präsentiert und die Informationen sollten nicht doppelt gemoppelt zu lesen sein.


Hier geht es speziell um unsere 3 Fahrzeuge und all das, was uns bei der Restaurierung so aufgefallen und passiert ist. VIEL SPASS BEIM LESEN!

VW 411 - was ist denn das?



Der VW 411 (Typ 4) war eine deutsche Mittelklasse-Limousine des Herstellers Volkswagen. Die Verkaufsbezeichnung lautete zuerst VW 411 (1968–1972) und nach einer Überarbeitung mit einer vom VW SP2 übernommenen, in Brasilien entworfenen Frontpartie VW 412 (1972–1974).


Gebaut wurden beide Versionen als zwei- und viertürige Limousinen mit Schrägheck, sowie ab 1969 als dreitürige Kombis, die die Zusatzbezeichnung „Variant“ trugen. Dem Trend zum fünftürigen Kombi war VW aufgrund der hohen Entwicklungskosten nicht gefolgt.


Beide Modellreihen basierten auf dem klassischen Antriebskonzept des VW Typ 1 (Käfer): Der luftgekühlte Boxermotor saß im Heck und es wurden die Hinterräder angetrieben. Allerdings war die Konstruktion des Typ 4 nicht mehr so stark an die des Käfers angelehnt, wie es die des VW Typ 3 noch war. Die Motoren („Flachboxer“) hatten 1,7 bis 1,8 Liter Hubraum und erreichten für damalige Zeiten respektable Leistungen von 68 bis 85 PS. Technisch bemerkenswert war die 80 PS-Version mit elektronischer Benzineinspritzung (D-Jetronic) von Bosch, die auch im VW-Porsche 914 zum Einsatz kam.


Aufgrund des Antriebskonzeptes (Heckmotor) musste unter der Fronthaube ein großer Kofferraum untergebracht werden, um gegenüber den damaligen Mitbewerbern platzmäßig konkurrenzfähig zu sein. Die dadurch entstandene große „Schnauze“ des Wagens inspirierte die Bevölkerung, dem VW Typ 4 den Spitznamen „Nasenbär“ zu geben. Andere bezeichneten das Modell aufgrund des bereits bei der Vorstellung 1968 veralteten Konzepts als „Nordhoffs Vermächtnis“ bzw. „Abschiedsgeschenk“ (nach Heinrich Nordhoff, Generaldirektor von VW von 1948 bis 1968) oder deuteten „411“ als „4 Türen, 11 Jahre zu spät“.


Im Unterschied zu allen bisherigen VW-Pkw besaß der 411 keinen Bodenrahmen mehr, seine Karosserie war die erste selbsttragende Pkw-Karosserie von VW (der VW Typ 2 – Transporter/Bus als Nutzfahrzeug hatte eine solche seit Beginn der Serienproduktion). Er war auch das erste Modell mit McPherson-Federbeinen vorn, die schraubengefederte Schräglenker-Hinterachse ist vom Typ 2 bzw. Typ 3 Automatik abgeleitet.


Der VW 411 oder später VW 412 (Typ4) hatte als Serienausstattung ein wirksames wie spritfressendes benzinelektrisches Standheizgerät mit Zeitschaltuhr der Firma Eberspächer (Typ BA4), da die Heizleistung über die Wärmetauscher (Heizbirnen) wie beim VW Typ 1 nicht ausreichte. Auch ein zweistufiges Frischluftgebläse war Standard, wie überhaupt die Serienausstattung im Vergleich zu anderen VWs dieser Zeit großzügig war: Hydraulische Kupplung, Rückfahrscheinwerfer, Halogen-Frontscheinwerfer (ab 69), Stoffsitze, Gürtelreifen, beim L-Modell zusätzlich z.B. Zeituhr, Veloursteppiche und Liegesitze.


Kürzelerklärung: 411/412 E – Einspritzer, 411/412 L(E) – Luxusausführung, 412 (L)S – Sport (85 PS)


In den sechs Produktionsjahren wurden vom Typ 4 nur 367.728 Exemplare gebaut, eine für VW schmerzhaft niedrige Stückzahl. Sicher mit ein Grund, warum er vorzeitig aufgegeben und bis heute ohne Nachfolger eingestellt wurde (der Passat war ab 1973 formal nur der Nachfolger des kleineren Typ 3 alias VW 1600).


Fahrzeugbestand im Jahr 2008 (BRD): 416 Stück, davon 217 Variant (Typ 46), 92 Zweitürer (Typ 41) und 107 Viertürer (Typ 42). Gründe für den geringen heutigen Bestand sind einerseits enorme Korrosionsprobleme, denen die Karosserie des Typ 4 ausgesetzt war (VW hatte den Hohlraum zwischen den Blechen mit Schaum ausgespritzt, der Feuchtigkeit speicherte), zudem hatte der Wagen vorn keine Innenkotflügel, wodurch Dreck und Regenwasser von den Reifen in den gesamten Bereich zwischen Kotflügel und Kofferraum gespritzt wurde und dort unbemerkt erheblichen Rostfraß verursachte. Ein weiterer Grund ist der rasante Wertverlust, den das bereits bei Produktionsbeginn wenig beliebte Auto erfuhr: Meist erfuhren defekte VW Typ 4 ein schnelles Ende, da der Motor für VW Bus, VW-Porsche und in Käferumbauten begehrt war.


Der ursprünglich für diesen Pkw entwickelte Typ 4 – Luftboxer lebte mit Hubraumerweiterungen bis auf 2 Liter im VW Bus/Transporter bis in das Jahr 1982 weiter.


Bei Volkswagen do Brasil wurde von 1973 bis 1979 ein Fahrzeug mit einer dem 412 ähnlichen Karosserie, jedoch verkürztem Radstand, einteiligen Seitenscheiben und mit 1600er-Luftboxer gebaut, von dem vor allem auf dem Land in Südamerika noch zahlreiche Exemplare anzutreffen sind. Sein Name: VW Brasilia. (Quelle: wikipedia)


Quellen: Original Prospekte VW 411 von 1969. In4mation.





Hier gibt es Informationen zum neu gegründeten Verein: VW411-412 Friends e. V.:


https://www.vw411-412friends.org 

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