UNSERE NASENBÄREN VW 411


Rückfahrscheinwerfer-Schalter kontrollieren (Automatik)

E 4.6 – 16-2, Tipp 1: Schalter für Rückfahrscheinwerfer kontrollieren - Automatikgetriebe 

Quellen: Eigene Fotos, eigener Text, Original-Werkstatthandbuch 03/1971.


 

Beim Jubiläumstreffen in Schloss Dyck versagten plötzlich die Rückfahrleuchten an unserer „Lotta“ (4-türige Limousine mit Automatikgetriebe).


Nach der Rückkehr also erst die Kabelanschlüsse an den Rückfahrscheinwerfern kontrolliert. Hier kam kein Strom an; also musste irgendwo unterwegs im Kabelstrang, an der Sicherung oder am Rückfahrscheinwerfer-Schalter etwas defekt sein.


Nun sitzt bei den Automatik-Ausführungen unserer Nasenbären der Rückfahrscheinwerfer-Schalter nicht am Getriebe wie bei den Schaltgetrieben (Bild E 4.6 – 16-1), sondern in der Schaltkulisse auf der Mittelkonsole (Bilder E 4.6 – 16-2).


Auch die entsprechende Sicherung im Sicherungskasten war ok (Sicherung Nr. 8 bis 08/1969, danach Nr. 11 nur bei Automatik!).


Also als nächsten Kontrollschritt die Abdeckungen am Schalthebel demontiert und Klemme 15 bei Schalthebelstellung auf „R“ auf Stromdurchfluss geprüft. Kein Strom!


Sollte etwa der Schaltkontakt defekt sein? Es ist nur eine kleine Metallreibfläche, die vom Kontaktgeber am Schalthebel berührt wird (siehe Bilder).


Es stellte sich dann bei der genauen Kontrolle der Reibflächen heraus, dass diese leicht mit Grünspan angelaufen waren; deshalb also keinen Kontakt.


Nachdem die Kontaktflächen vom Kontaktschalter und vom Kontaktgeber mit Schmirgelpapier gereinigt waren, funktionierte alles wieder tadellos.


Bei dieser Kontrolle ist mir allerdings aufgefallen, dass die beiden Bürsten seitlich an der Schaltbetätigung „Haarausfall“ haben, d. h. ihre Borsten verlieren und die Borsten dann in die Kontakte fallen. Eigentlich sollen diese Bürsten verhindern, dass Staub und Schmutz in die unteren Teile fällt.


Also muss hier öfter gereinigt werden. 


E 4.6 – 16-2 Tipp 2: Schalter für Rückfahrscheinwerfer mit Zusatzrelais entlasten.



Wie bereits in dem o.a. Tipp 1 beschrieben, ist die Kontaktfläche vom Rückfahrscheinwerfer-Schalter am Automatik-Wählhebel aufgrund ihrer Konstruktion sehr empfindlich.

Trotz der im o.a. Tipp 1 beschriebenen Wartung, traten im Laufe des Betriebes beim Einlegen des Rückwärtsganges immer wieder Störungen auf, d. h. die Rückfahrscheinwerfer flackerten oder das Rückfahrlicht leuchtete schwach. Zudem wurde der Sperrschalter durch Stromüberschläge aktiviert und der Motor ging aus (Bild E 4.6 – 16-2-02).

Lösung: Ein zwischengeschaltetes Leistungsrelais, um den starken Stromfluss vom Schalter zu nehmen und diesen zu entlasten.

Also habe ich im rechten Motorraum ein Zusatzrelais installiert und wie folgt angeschlossen:

Klemme 30 = Kabelfarbe rot (1,5 mm²) + von der Batterie über Zusatzsicherung 10 A (rot).

Klemme 85 = Kabelfarbe schwarz (1,5 mm²) – vom Masseverteiler an Karosserie. 

Klemme 86 = Kabelfarbe grün (1,5 mm²) vom Rückfahrscheinwerfer-Schalter im Schaltplan (VW 411 ab 08/1968) E 17 – RF (Kabelfarbe schwarz). Im rechten Motorraum laufen hier die zwei Anschlusskabel der Rückfahrleuchten zusammen mit dem Schalterkabel (X 1 – RF + X 2 – RF + RF) und stecken zusammen auf dem Kontakt am Leuchtengehäuse.

Klemme 87 = Kabelfarbe gelb (1,5 mm²) über 3-Fach-Verteiler mit X 1 – RF und X 2 – RF.

Klemme 87 a = Kabelfarbe blau (1,5 mm²) bleibt frei.

Das Zusatzrelais habe ich im Elektronikhandel (hier Conrad) zusammen mit dem Steckkontakt als Einheit erworben. Diese Relais lassen sich überall im Fahrzeug einsetzen.

Als Sicherung wurde wieder die bereits seit Jahren bewährte Leuchtsicherung (Westfalia) mit 10 A (rot) eingesetzt. Diese Leuchtsicherungen haben den Vorteil, dass sie leuchten, wenn sie durchgebrannt sind. Das erleichtert die Suche nach einer defekten Sicherung erheblich.

Dieser Tipp ist natürlich auch anwendbar beim Rückfahrscheinwerfer-Schalter des Schaltgetriebes. Vielleicht erhöht sich dadurch die Lebensdauer des Schalters.

Share by: